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Tom Tykwer
«Das fliegende Auge Michael Ballhaus, Director of Photography»
Bearbeitung: Thomas Binotto
Berlin-Verlag 2002. 261 Seiten. Fr. 42.10 / € 24.00
ISBN 3-8270-0460-8
Der 1935 geborene Michael Ballhaus ist einer der berühmtesten Vertreter seines Fachs. In Deutschland werden Künstler wie er immer noch leicht despektierlich »Kameramänner« genannt, obwohl sie eigentlich »Bildregisseure« heißen müssten und wenn einer dazu beiträgt, dass sich letztere Berufsbezeichnung einmal durchsetzen wird, dann ist es Michael Ballhaus. In seiner nun vierzig Jahre und über achtzig Kinofilme umspannenden Karriere hat Ballhaus nicht nur den Mythos Fassbinder wesentlich mitgeprägt, er hat es als einer der wenigen deutschen Filmkünstler auch in den USA zu höchster Anerkennung gebracht. Mit Tom Tykwer, der wie kein anderer zeitgenössischer deutscher Regisseur in Bildern denkt, und Michael Ballhaus sind sich zwei geistesverwandte Künstler verschiedener Generationen begegnet und nahe gekommen. Über fünfzig Stunden lang haben sie über die Karriere von Michael Ballhaus und seine Filme diskutiert. Herausgekommen ist ein detailreiches Gespräch, das gleichzeitig den großen Bogen schlägt von 1954 und dem prägenden Besuch der Dreharbeiten zu Max Ophüls’ Meisterwerk »Lola Montez« bis hin zu dem demnächst anlaufenden Film »Gangs of New York«, Martin Scorseses jüngstem Geniestreich. Die vorliegenden Memoiren porträtieren nicht nur eine unvergleichliche Karriere, sie gewähren auch überraschende und erhellende Einblicke in das vielschichtige Schaffen eines Filmemachers. Da wird das Geheimnis eines funkelnden Sternenhimmels auf der Leinwand gelüftet, wird enthüllt, wie man eine atemberaubende Verfolgungsjagd im Studio dreht, und verraten, weshalb der Visagist Meryl Streeps für Bildregisseure eine Plage ist. Ein Blick hinter die Kulissen des Filmemachens, durch den die Magie des Kinos spürbar wird. Und nicht zuletzt kann man in diesem Buch endlich eine Antwort auf die Frage finden, was denn eigentlich den Ballhaus-Touch ausmacht.
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